So, langsam geht es los. Die Überlegung zur Tour war ja recht einfach -> dank des späten Urlaubs ist das Ziel gesetzt, es soll Richtung Süden gehen. Zumindest war die Idee ja "Süden = Warm", dann kann man schön ohne Autobahn fahren, grobe Richtung Athen. Erster Dämpfer: Die Pässe haben innerhalb von 2 Wochen mal einige Grad verloren und bei -2 bis +6 Grad also keine wirklich passable Option mehr. Die alternative wäre dann über Österreich aber dank Unwetter-Warnung mit Starkregen ist das jetzt auch nicht so verlockend wenn man mitm Zelt loszieht. Also wirds vermutlich dann mal der erste Tag mit etwas Autobahn durch irgendeinen Alpen-Tunnel und hoffen das es dahinter gleich besser wird... Nicht fahren ist ja keine Option - Mopped will los, Ente wartet schon und die Kaffeemaschine für unterwegs ist geladen :).
Tag 1 - Lago di Garlate
10 Grad, leichter Regen und ab 1000m Schnee - soviel also zum Gotthard Pass. Denn selbst Schnee ist dort angesagt (und wie ich später gesehen habe auch vorhanden - zum Glück nur aus der Ferne gesehen!). Also den schweizer Eidgenossen nochmal 40 CHF für die Autobahn hingegeben und den ersten Teil kurz und schmerzlos über den Gotthard-Tunnel umgeplant. Durch den Windschild wenigstens noch halbwegs vorm Regen geschützt, mehrfach froh über die Erfindung der Griffheizung bis zum Tunnel und... Stau. Manchmal vermisse ich dann doch die alte MT10 mit der man problemlos durch die Mitte kam - die Goldwing ist halt doch etwas breiter und damit ist das durchfahren dann doch eher die zähflüssige Version. Und wenn dann doch mal andere Moppeds kamen eben ne Lücke suchen, die vorbei lassen da das meiste doch dann zügiger durch kommt (und damit es nicht falsch vestanden wird - zügiger meint hier immer noch sowas um 30, für die Goldwing ist das zum teil nicht machbar weil eben doch wieder jeder meint zur Mitte zu müssen). Und wie immer stell ich mir die Frage wie die Leute im PKW meinen das hier Einsatzfahrzeuge durch die "Gasse" kommen sollen wenn ich schon kaum passe... Aber gut, irgendwann im Tunnel und 16 KM die Wärme genießen, immerhin 25 Grad im Tunnel. Der Nachteil: Auch dieser Tunnel hat irgendwann ein Ende und plötzlich ist es wieder runter auf 10-12 Grad was nach der Wärme noch deutlich eisiger wirkt. Aber wenigstens gehts Bergab und unten ist es ja normalerweise etwas wärmer. Die Hoffnung ist da!
Unten angekommen also erstmal ne Pause und die Kaffeemaschine testen. Nachdem die Körpertemperatur wieder gefühlt über den Gefrierpunkt gestiegen ist kann die eigentliche Tour starten - Autobahnen / Mautstrassen vermeiden und ab über die Dörfer. Da es kein festgelegtes Ziel gibt natürlich auch nicht gross gucken wo es lang gehen soll und schon gehts auch mitten durch Mailand was natürlich nur geringen Verkehrsstau bedeutet. Und auch wenn ich überzeugt bin das Mailand selbst sicher schön wäre - bei den Next-Level-Kamikaze-Fahrern in Italien bleibt wenig Zeit zu schauen oder gar mal ein Bild zu machen. Irgendwo zieht immer nen Rollerfahrer wieder vor mir rein um dann direkt abzubiegen, an der Ampel sich möglichst dicht an mich ranzustellen oder ähnliches. Also Augen zu (oder besser auf die Strasse) und nur schnell raus aus der Stadt und danach mal nach nem Camping-Platz für die Nacht suchen, immerhin ist es schon deutlich nach 3 als ich endlich aus raus bin. Nächste Überraschung: Der nächste Camping-Platz liegt nördlich von Mailand - aber wenigstens dieses Mal nur durch die Randgebiete der Stadt und noch vor 18:00 angekommen so das es zumindest im Hellen reicht um das Zelt aufzubauen und nen schönes Feierabend-Bier zu trinken während der Beschluss gefasst wird ab jetzt besser frühzeitig nach Zeltplätzen zu gucken :). Aber: Ab hier kann die Tour dann wenigstens starten, sind ja nur noch ca. 2500 KM :).
Tag 2 - Slowenien
Der erste Blick ausm Zelt am Morgen verheisst nichts gutes - Bewölkt, in der Nacht immer mal wieder Regen. Also Sachen schnell eingepackt, Zelt und Schlafsack verzurrt und mal wieder gewundert warum man bei einem so grossen REISE-Motorrad wie der Goldwing nur so wenig (und nicht wirklich gute) Punkte für ne Befestigung hat.Aber vermutlich wäre ne kleine Öse hier und da zu schwer geworden ;). Es geht weiter in Richtung Süden. Komisch, der erste Teil kommt mir so bekannt vor... kann dran liegen das es wieder durch die Randbezirke von Mailand geht. Aber gut, einmal raus, es gibt ab und an blauen Himmel, gute Strassen und sogar nette Ausblicke:
Und siehe da, ganz unvermittelt taucht es auf: Das Meer:
Die Laune steigt, es ist aber schon nach 3 also auch langsam Richtung Camping-Platz. Plötzlich: Ne Grenze?!? Warum hier? Und warum Slowenien? Was macht Slowenien hier? Tja, ich muss sagen die eher bescheidenen Noten in Geo während der Schule hatten wohl doch einen Grund. Denn auch wenn ich fest davon überzeugt war das Slowenien weiter östlich liegt ist glaube ich mal das die Grenze hier schon länger steht. Aber gut, auf zum Camping-Platz - die Wahl fällt auf Camping Adria Ankaran. Dort angekommen erzählt mir die Rezi erstmal das ich über den Platz laufen soll um mir was freies zu suchen. Macht Sinn - man bleibt nur eine Nacht und es ist bereits nach der Hauptsaison, schwer da was zu finden. Also ne kleine Fuss-Tour eingelegt, mir aus den zig freien Plätzen irgendeinen gesucht, zurück und eingecheckt. Dabei erfahren das es erst um 8 möglich ist loszufahren (blöd wenn man immer früh wach ist - so um 6 is ende mit Schlafen) und das es Futter oben im Restaurant gibt, der Platz selbst hat nix. Aber gut - das sind max. 500m, also kein Problem. Somit Mopped abladen, Zelt aufbauen und mich über die Koffer freuen bei denen man auch mal nich alles ins Zelt holen muss sondern der Kram einfach aufm Mopped bleibt. Klamotten im Top-Case is ja dann eh morgens nur aufmachen, rausholen, zumachen, fertig. Kleiner Feierabend-Kaffee am "Teich" als Belohnung:
Dann mal ab ins Restaurant. Leider ist man dort wohl eher auf ältere Gäste einstellt als auf Moppedfahrer die den ganzen Tag gefahren sind -> es gibt Fisch (so dicht am Meer dürfte der wohl ziemlich frisch sein) der auch lecker war, aber die Portion eher überschaubar in der Grösse. Zum Glück gibts nebenan noch ne Art Bäckerrei die auch Abends offen ist - also rein, noch ne Pizza-Ecke und das Zelt-Bier ergattert und den Abend entspannt ausklingen lassen.
Tag 3: Kroatien
Ab jetzt gehts Streckenmässig recht einfach vom Navi - mit Ausnahme des Teils zwischen Triest und Rijeka solls immer am Wasser lang gehen. Doch erstmal ... warten, denn die Rezi hat ja leider erst ab 8 offen. Aber es gibt ja noch den Bäcker, also hin und frühstücken. Mit 2 Kaffee und nen bisserl was zu futtern kann der Tag starten. Also rein zur Rezi zum Bezahlen - und Überraschung. Man muss zwar den Chip nutzen wenn man duschen will, aber das Duschen selbst ist umsonst. Ok, nehm ich auch zumal die Preise generell ja doch eher auch auf deutschem Niveau sind. Beim losfahren dann die zweite Überraschung -> die Leute fahren vernünftig hier, man kann auch mal nen bisserl in die Gegend gucken. Bei der Strecke selbst hab ich vorher "durchwachsene" Infos gehört - von "Schnellstrasse" bis "permanenter Stau". Nun:
Wenn man nach der Saison fährt würde ich sagen: Weder Stau noch Schnellstrasse, einfach nur eine nette Strecke zum Fahren. Einzig warum so viele "hochbeinige" Maschinen hier fahren verwundert etwas - aber leider bleibt die Strasse nicht immer so:
Aber auch das - entgegen der Berichte über "schlechte" Strassen ging es problemlos selbst mit der "dicken" Goldwing überall durch. Und beladen mit mir und Gepäck hat das Ding immerhin um 450 KG auf der Uhr. Die Strecke diesmal bietet alles, nen paar kleinere Berge, mal am Wasser lang, mal durch kleine Orte, mal auch 20 KM einfach NICHTS ausser Strasse. Auch hier muss ich mehr als einmal denken - der Wechsel des Moppeds war keine schlechte Idee, statt ca. 200 KM von Tankstopp zu Tankstopp sinds jetzt um 400 KM und bei der ruhigen Fahrweise hier eher mehr...). Und zumindest beim Tanken is es hier schon recht günstig - 40 ct weniger als in DE kann man machen.
Und dann kommt auch schon irgendwann die Grenze nach Kroatien - diesmal weiss ich ja wenigstens das es da ne Grenze gibt. Das gute hier ist das seid 2023 auch der Euro hier ist und man mal kein Geld wechseln muss. Etwas südlich von Split ist das gewählte Tagesziel dann "Camping Stobrec" in Split. Es gibt leider nur 2 Plätze für Zelte - den "grossen" und den "kleinen". Da auf dem "grossen" einige Wohnmobile schon standen hab ich mal gefragt wo man denn mitm Zelt hin soll - und der Mitarbeiter hat mir den "kleinen" Platz gezeigt, wäre kein Problem, kann auch das Mopped neben dem Zelt stehen:
Ich mein, Augenmaß hatte der gute, das Mopped passt durch mit leichten Kontakt zum Grünzeug links und rechts, aber ob das wirklich ne gute Idee ist das für Moppedfahrer zu nehmen? Die anderen Camper da waren jetzt auch nicht soo begeistert da die sich ja auch denken können das morgens das Mopped etwas bewegt werden muss um da rauszukommen... Aber was solls, Mopped durch den "Tunnel", Zelt aufbauen und das Restaurant vom Platz testen. Es gibt Chiwapcici -> egal wie es geschrieben wird, auf jeden Fall lecker und diesmal auch in einer richtigen Portion.
Tag 4 - Mazedonien und Albanien
Leider scheint es so das in der nähe des Platzes die "Poser-Szene" ihr Stammtreffen abgehalten hat. Keine Ahnung was die Affen im Schädel haben - aber wenns nur drum geht mit quietschenden Reifen und möglichst lauten Auspuff / Motor mitten in der Nacht rumzuballern würde ich sagen viel kanns im Kopf nicht sein. Dazu morgens noch im Regen das Zelt abbauen und zusammenpacken - die Stimmung steigt. Das mopped dann rückwärts durch den Tunnel wieder rausschieben soweit es geht - es soll ja Leute geben die morgens um 7 noch schlafen, ich gehöre eben (leider?) nicht dazu. Was solls, losfahren, erster Bäcker wird die Stimmung schon heben. Rein - und einen Bäcker erwischt der nicht mal Kaffee hat? WTF?!? Also was für "auf die Hand" geholt, losfahren, erster trockener Stopp anhalten und nen eigenen Kaffee machen. Aber so wirklich hebt es die Stimmung natürlich nicht - der Tag hat also Potential.
Aber dann - 60 KM (oder mehr) nur Küstenstrassen, schön ein wenig gewunden, nix mit Schnellstrasse.
Beim Tankstop noch in nem Gespräch mit einem Urlauber oder Auswanderer aus DE erfahren das es durch das Weingebiet geht und das der Weg dann über die Halbinsel geht da man sonst auch noch durch Bosnien fahren würde - mit einer weiteren Grenze.
Und kurz später - da kommt auch schon die Brücke zur Halbinsel. Mehr als einmal bin ich froh nicht in der Hauptsaison hier zu fahren - denn aufgrund der Strecke kann ich schon verstehen wenn man auch mitm Wohnmobil hier fährt, die Strassen sind breit und gut. Aber natürlich aufgrund der Kurven eher schlecht zum Überholen - und ich denke mal in der Hauptsaison dürfte das dann eher wenig Spass bringen da zig Kilometer hinter nem WoMo zu fahren. Aber ausserhalb machts richtig Spass und ab und an mal ne Motorrad-Gruppe die man vorbei lässt und wenig Verkehr heben die Laune dann wieder ganz weit hoch. Der Strasse folgend gehts dann nach der Halbinsel noch wieder etwas in die Berge bis zur Grenze von Montenegro. Diese kann man dann mal so richig "genießen" - Geschwindigkeit hat man hier nämlich nicht erfunden (und ich vermute wenn man hier ne Kolonne Wohnmobile vor sich hat kann man nur das Zelt aufschlagen und übernachten). Mit nur 3-4 Autos vor mir und damit nur 30 Minuten kurz den Perso und den Fahrzeugschein rübergeben, wird natürlich genau kontrolliert aber wenigstens wollen die bei mir nicht in die Koffer gucken (nicht das ich was dagegen hätte, aber is halt nur wieder action). Was mich nur verwundert hat: Man ist bei der Ausreise von Kroatien, aber ich sehe keinen "Einreise"-Übergang? Sollte man hier einfach mal beides kombiniert haben? Was solls, Papiere einpacken, Handschuhe an, Helm auf und los... für ca. 2 KM, und da ist die - die Einreise :). Also - wieder alles raus, wieder wird geprüft - und weiter. Auch hier gehts erstmal wieder immer am Wasser lang bzw. auch immer mal etwas ins Gebirge - und wenn bei 50 die Polizei schon drängelt (ohne das die irgendein Blaulicht an haben) dann halt immer +10/+20... So gross ist Montenegro ja nicht, also recht schnell da durch bis zur Grenze - und bei der Ausreise dasselbe Spiel, aber diesmal sieht man die zweite Grenze zu Albanien so das der Helm einfach gleich am Arm bleibt.
In Albanien dann kurz hinter der Grenze zum ersten mal Kühe auf der Strasse... die sehen es zwar entspannt und kümmern sich nicht sonderlich um die Fahrzeuge, ist aber trotzdem irgendwie komisch... Ich hoffe die wissen nicht das ich deren Kollegen als Jacke trage? :D. Aber dann wieder Richtung Wasser halten und erstmal Tanken. Das Tanken gibts halt nur mit "Service" und der Tankwart besteht darauf das er tanken muss. Ok, den Spass gönn ich mir doch glatt mal. Nach einigen ratlosen Blicken, gebrochenem Englisch erkennt er dann das er zwar das "Handschuhfach" der Goldwing findet - aber das wohl für nen Tank etwas klein ist (und das Mobiltelefon darin wohl auch nich im Benzin baden soll). Also am Ende doch alles selbst machen - Tankdeckel öffnen, warten das der dann Tankt, alles wieder zumachen :). Aber gut, der Kollege war dabei auch super nett und freundlich - und so hat er ggf. halt zumindest nen Job, besser als nix. Ziel des Tages ist dann Eco Camping Emotione - ein kleiner in google als "rustikal" beschriebener Platz, genau das richtige. Hin und erstmal ratlos gucken - nur nen Schild "Das tor ist offen" und ein Auto da. Und sieh da - sogar deutsche die mir erklären das der Eigentümer nebenan wohnt und man einfach aufbauen soll, die kommen dann schon. Gesagt, getan und keine halbe Stunde später kommt auch jemand, für 10E/Nacht dafür aber Strom inkl. will man auch nix sagen. Nen "Shop" gibts natürlich nicht, ist aber auch nicht nötig... Dafür gibts freilaufende Hühner die sich irgendwie von mir fernhalten als ich schon an den Drehspieß denke... scheinbar doch nich so doof die Vögel ;).
Es gibt sogar nen kleinen "privat-strand", allerdings ist das Wetter eher wenig "Badewetter" und der hintere Teil des Steges steht bereits unter Wasser so das ich mir den weg spare:
Tag 5 - Griechenland
Nach einer eher unruhigen Nacht mit Sturm, Regen und allem was sonst so dazu gehört erstmal vorsichtig aus dem Zelt schauen - ok, Mopped steht noch. Zweite Idee: Naja, dann mal Duschen gehen - aber hier wirds mir dann doch etwas zu rustikal. Freiluft-Dusche mit nem normalen Duschvorhang der im Wind flattert? Hier ist dann doch ne kleine Wäsche ausreichend. Denn auch das Wetter und die Temperatur am Morgen sind jetzt nicht so das ich auf ne Freiluftdusche nicht verzichten könnte. Dazu dann noch ne Handbrause die keine Befestigung hat - danke :)
Beim losfahren dann erst mal wieder den halben Zoo auf der Strasse bewundern - irgendwie rennt hier wirklich alles auf den Strassen. Kühe, Schweine, Hühner, Hunde,... Von "einzelgängern" bis hin zu ganze Herde ist alles dabei. Was natürlich auch bedeutet das entsprechende Hinterlassenschaften da auch öfters sind - blöd in den Kurven. Ausserdem lassen hier die kleinen Strassen dann doch das Fahren eher zur Qual werden - Schlagloch ausweichen, irgendwas was im Weg steht, Schotterpiste,... Also ok, dann doch mal eher ne grösere Strasse nehmen BEVOR das Display irgendwann doch noch schreibt "Kollege, ich bin kein Offroad-Motorrad". Dazu kommt das sich vermutlich drauf verlassen wird das jeder beim Fahren immer nur auf die Strasse guckt (was als Touri ja nicht immer so ist), denn ob ich da bin oder nicht, überholt wird im Gegenverkehr trotzdem, ich werde ja zur Seite fahren. Nur kurz verwundert es mich das soviele Gedenksteine am Strassenrand stehen - und ich habe öfters das Gefühl das es vermutlich noch nicht genug sind und die Fahrweise da Abhilfe schaffen soll. Das macht es etwas schade denn Landschaftlich ist es recht schön hier, die Menschen die ich getroffen habe waren allesamt super nett und der Service war überall positiv.
Aber scheinbar gilt das eben nur ausserhalb des Autos - im Auto wird spontan auf Nahkampf-Modus gewechselt. Selbst wenn ich überholt werde so wird dies zum Teil so dicht gemacht das ich mehrfach meinen Spiegel schon innerlich am Boden gesehen habe - und es ist ja am Kennzeichen durchaus zu erkennen das ich eben nicht "lokal" bin. Das macht mich dann doch froh das Land mit dem Fahrzeug zu verlassen - ich glaube dort mehrere Tage an einer Stelle zu bleiben wäre super, Fahren eher nicht so meins.
Also rüber über die Grenze, nächster Supermarkt um erstmal was zu trinken zu holen, dann auch gleich mal den Camping Platz suchen. Die Wahl fällt auf "Coralli". Auch hier merkt man das die Saison nahezu vorbei ist - auf die Frage ob ich direkt bezahlen könnte erstmal ratlose Blicke und eigentlich wäre es am nächsten Tag besser. Da das "Office" aber erst um 9 aufmacht und ich ja nunmal weiter möchte drauf geeinigt das ich in 1-2h nochmal wiederkomme. Kein Problem, also erstmal Zelt aufbauen und ein erster kurzer Blick zum Strand. Was soll man da noch sagen:
Es gibt eigentlich hier nur einen Punkt zum Meckern: Das man den Platz nicht mitnehmen darf :). Das es eben im "Restaurant" nicht mehr alles gibt - keine Frage, im Gegenteil, finde ich an sich sogar gut denn es sind eben nicht mehr soo viele Gäste da und es müsste ja irgendwann nur weggeworfen werden. Da ich für die lokalen Personen doch recht früh zum Essen bin sitzt der Platzbetreiber noch gemütlich am Tisch und kommt aber auch direkt um mir die Karte zu geben und zu erklären was leider aktuell nicht mehr da ist. Die Wahl fällt dann auf nen simples "Schnitzel/Pommes" mit nem Bier dazu. Einzig hier hätte man ggf. etwas Zitronensaft oder ne halbe Zitrone zum Schnitzel packen können, denn das war doch etwas trocken. Aber auch da: Wenn DAS die grössten Probleme sind - dann gerne her damit :). Nach dem Essen noch nen Bier u. ne Cola fürs Zelt mitgenommen und die Bank getestet. Jap, so darfs gerne weitergehen.
Tag 6 - Athen
Das gute ist - der Camping-Platz ist "daueroffen", d.h. entweder wurde aufgrund meines Wunsches morgens früh zu fahren oder generell das Tor nicht über nacht geschlossen. In jedem Fall für mich gut - denn um 6 in der Ferne schon nen grösseres Gewitter gehört bei dem die Blitze durchaus am Horizont schon gut sichtbar waren. Also sehen das zusammengepackt wird und los bevor es doch noch Nass wird. Denn neben dem Regen ist es auch nicht sonderlich angenehm in nem Gewitter zu fahren - grad wenns den Tag auch nen bisserl durch die Berge gehen soll. Denn um Griechenland zu durchqueren gehts halt nicht immer am Wasser lang... Innerlich daher also auf eine eher langweilige Strecke eingestellt. Tja, so kann man sich irren - 100-150 KM lang schönste Bergpässe sollten kommen. Und wenn man schon so früh fährt gibts auch noch nette Bilder
Dann gut 2h später:
Wieder 2h später - etwas raus aus den Bergen und für nen Kaffee halten
Das Ziel des Tages ist das Nafsika Hotel in Athen - bei booking.com keine zu schlechte Bewertung. Es hat "nur" 2 Sterne - aber ich denke mal nach Zelten auf Camping-Plätzen sollte es kein Problem sein. Eigentlich noch gedacht das ich recht früh ankommen werde - bis ca. 5 KM vorm Hotel gings alles recht flott vorwärts. Dann stand plötzlich alles. Feierabendverkehr und das mit zig mal Kreisverkehr wo natürlich jeder irgendwie sich irgendwo lang quetscht, obs Sinn macht oder nicht... Und leider ist es meistens auch zu eng so das ich den Rollern die sich zwischen den Autos durchschlängeln nicht folgen kann... Wehmütig doch an meine kleine MT denkend also im Stau stehen, aber dafür nach mittlerweile über 2500 KM noch entspannt sitzend mit Musik. Vor- und Nachteile halt...
Leider sind die Bewertungen beim Hotel ja eher durchwachsen - in der Nähe eben mit Drogenkonsum usw... Also schon mal ein etwas mulmiges Gefühl das Mopped da hinzustellen - aber gleich das erste an der Rezi: Das Mopped direkt vors Hotel stellen so das die Rezi es jederzeit sehen kann UND nebenan auch der Parkwächter vom Nachbarhotel. Das beruhigt dann schon ein wenig zumal eben der "Plan" ist ab jetzt 2,5 Tage das Mopped auch nicht zu bewegen. Abends noch mal kurz los die Umgebung erkunden - und ja, es gibt einige Gestalten bei denen sicher mehr als nur Hasch konsumiert wurde aber es ist auch nicht so das man sich irgendwie unwohl fühlen muss. Eher wie in jeder grossen Stadt und man kann problemlos auf grossen Strassen mit viel Verkehr und Personen langgehen. Vorweg: Das "schlimmste" was mir hier in 2,5 Tagen passiert ist - es hat mich jemand nach Geld gefragt (und eindeutig eher nicht für Essen)... und ich würde sagen DAS ist nun wirklich nix wo man von "schlimm" reden kann. Dafür gleich ggf. 100-200m weg vom Hotel einige gute Futtermöglichkeiten, was will man mehr?
Tag 7 - Athen
So - Touri-Tour Teil 1. Da das Hotel selbst kein Frühstück anbietet also erstmal auf die Jagd gehen. Was natürlich in einer grossen Stadt als einziges Problem bietet: WAS solls werden. Beim losgehen noch eben den Schlüssel an der Rezi abgeben da mein Zimmer leider gewechselt werden muss. Da es ein Doppelbett war sollte ich auf nen Einzelzimmer - für mich völlig OK und ausser das ich meine Sachen zusammenpacken sollte kein Stress damit, selbst mein Kram wurde aufs neue Zimmer gebracht. Beim Rausgehen kurzer Blick - Mopped alles gut, steht da wie es soll. Also erstmal rauf auf die Akropolis und nen bisserl die Aussicht genießen:
Jap, stehen schon ein oder zwei Häuser... Das gute wenn man eh immer früh aufsteht: Man ist natürlich auch vor den Reisegruppen dran - allein fürs Kombi-Ticket würde man ne Stunde später vermutlich lange warten. Denn leider gilt das Ticket für die Akropolis für einen bestimmten Zeitraum - was natürlich Sinn macht damit sich die Leute da nicht nur gegenseitig auf den Füssen stehen, aber doof ist das man eben auch mal noch ne Stunde da sitzt und wartet. Also Ticket gekauft, nen Platz im Schatten gesucht und gemütlich abwarten...
Wenn man sich überlegt das dieses Bild kurz vor 11 morgens war - dann kann man sich wohl denken wieviel hier am Nachmittag los sein muss. Es ist aber dennoch sehr angenehm das hier nicht irgendwelche Leute in Plastik-Verkleidung für Fotos posieren wollen (und dafür natürlich Geld nehmen), es keine Leute gibt die alle 2 Minuten kommen um einen nen Schal oder irgendwelchen Plastik-Schrott anbieten und hinterherlaufen bis man was kauft (oder die wirklich unfreundlich weg schickt). Und auch nichtmal alle paar Minuten jemand der natürlich DEN Super-Mega Eintrittspass hat oder DEN Trick hat wie man schneller irgendwohin kommt - und gegen eine kleine Spende das natürlich gerne teilt. Nein, man kann einfach mal in ruhe gehen und sich das ansehen - sehr angenehm!
Alle anderen Orte können mit der Eintrittskarte jederzeit innerhalb von einigen Tagen betreten werden - allein dafür macht sich das "Kombi-Ticket" schon bezahlt. Bevor man jedesmal irgendwo steht... (ok, es sind natürlich nicht ALLE Orte drin, so wie das Museum ist extra... aber auch da: Es ist klar beschrieben was drin ist, was nicht - daher völlig ok).
Bei einigen Orten brauchts halt viel Vorstellungskraft was es ggf. mal war (oder auch nicht) - wie hier:
Dank der Hinweisschilder (idR. Englisch und Griechisch) soll das zB. ne Hadriansbibliothek sein. Mir fehlt leider da die Gabe mir das "in vollständig" vorzustellen. Aber andersrum würde ich mal vermuten das von den heutigen Bauten in fast 2000 Jahren auch nich viel mehr stehen wird ;). Aber weiter zur Touri-Tour - Sokrates Gefängnis wo der gute Mann wegen seiner Fragen eingesperrt wurde
Auch wenn die Aussicht aus der Zelle sicher besser als der ein oder andere Knast heute war dürfte das wenig getröstet haben:
Insgesamt kann man einige Stunden über den Philopapposhügel laufen um sich verschiedene Dinge dort anzusehen. Mit einigen Umwegen und fast 19 KM Fussweg (und gefühlten 1000 Treppen) dann Abends noch das zweite Lokal am Kreis testen - ebenfalls sehr lecker :)
Auch hier gilt: Es ist sicher kein 5 * Restaurant, dies ist aber auch gar nicht mein Ziel gewesen. Und es ist einfach Lecker gewesen :)
Tag 7 - Athen
Ok, zumindest die Fähre von Patras nach Bari ist bestätigt, also morgens eben noch schnell nen Hotel in Patras gebucht, dann los für Touri-Tour Teil 2. Starten mit dem Akropolis Museum - und auch hier gilt: Gut das ich schon sehr früh da war. Nicht lang anstehen für die Karte und in ruhe durchgehen bevor die ganzen Reisegruppen reinstürmen. Es macht irgendwie wenig Spass wenn man sich was ansehen möchte und dann ne Horde mit 30+ Leuten sich einfach dazwischen drängelt (und speziell deutschsprachige Leute dann mit dem Argument kommen "man habe schließlich dafür bezahlt" - ja ne, is klar, und die Einzelpersonen kommen ja Gratis rein?!?). Aber zumindest für mich war der Besuch hier interessanter als draussen da eben deutlich mehr Infos da waren und man auch näher an die Stücke rangehen konnte.
Ebenfalls gut die zum Teil verwendeten Möglichkeiten wie hier - wie es in Farbe ggf. mal ausgesehen hat - und dahinter eben der Stein wie es aktuell aussieht. Danach noch das übliche durch die Strassen laufen, einfach mal die Gegend etwas erkunden u. zB. das erste Olympia-Stadion angucken, ein wenig durch den Stadtgarten gehen und einfach die Stadt genießen. Insgesamt so 18 KM Fussweg, das dürfte dann auch genug Sport sein.
Tag 8 - Patras
Mopped steht immer noch genauso wie abgestellt - also aufladen und los. Diesmal gehts endlich wieder am Wasser lang - diesmal halt auf dem unterem Teil von Griechenland, das Wasser im Norden
Ausser das fast alles auf 50 km/h begrenzt ist eine recht schöne Strecke - mit 50 wirds halt doch zum Teil arg lang.Aber etwas mehr an der Seite fahren damit diejenigen die Arbeiten müssen einfach vorbeikommen und die Landschaft genießen.
Man kann sich denken - Freie Strasse, rechts blaues Meer, oben blauer Himmel... gibt vermutlich schlechteres :). Das Hotel "Mediterranee" liegt leider mitten in der Fussgängerzone - ja, man könnte die Beschreibung auch vorher lesen :). Aber... Planung war ja nicht das Ziel dieser Tour. Im Hotel gefragt - Parken geht 5 Gehminuten entfernt im Hafen... Hmm.... Hafen, Mopped, Parken? Begeisterung ist was anderes. Also kurz überlegt - in der Fussgängerzone stehen zig Roller rum, die werden da ja auch nicht hingetragen worden sein... Also kurzerhand aufs Mopped, langsam zum Hotel gefahren und davor geparkt. Wo 10 Roller stehen fällt ein Mopped ja nicht auf - hoffe ich :).
Abends die Futterjagd - im Hotel wird empfohlen in den Restaurantbereich ca. 1 KM vom Hotel entfernt zu gehen. Aber irgendwie spricht mich da nicht so wirklich was an (aber auch da ggf. weil ich für die lokalen Leute einfach zu früh dran bin - während ich eben meist gegen 18/19:00 esse wird dort ja idR etwas später gegessen). Aber das eine ist eher ne (gemütliche) Studenten-Bude - nur bin ich eigentlich ganz froh nicht mehr irgendwo lernend mit nem Laptop sitzen zu "müssen". Dann nen Burger-Restaurant, sieht zwar auch lecker aus, aber Burger? Nee... Und noch einige andere - aber einfach irgendwie nichts wo ich gesagt hätte "das isses". Also das freundliche Maps angeworfen und ab nach "Le Coq". Eher meins - nicht so wirklich auf Touri ausgelegt, es gibt nicht mal ne englische Karte und die Mitarbeiter sprechen eher kein Englisch. Aber: Es gibt Bilder vom Essen und Zeigen, geht auch. Und die Bewertung bei Google ist recht gut - was ich durchaus bestätigen könnte :).
Tag 9 - Fähre
Mopped steht noch da wo ich es gelassen habe. Ich mag das ja in den südlichen Ländern, es ist entspannter bei sowas. Da das Frühstück im Hotel dabei war dieses mal nicht mal ne Futtersuche. Die Fähre geht ja eh erst am Nachmittag - dann kann man ja auch noch eben schnell in ne Wäscherrei und die Klamotten waschen. Immerhin besser als auf nem Campingplatz Abends zu hoffen das ne Maschine da ist, das man Waschmittel irgendwo bekommt,...
Nur beim Parken brauch ich nicht zu überlegen ob ich mich so wie die Roller hinstelle - dann würde mir nach Sekunden vermutlich nen Teil am Heck fehlen. Denn auch hier möchte ich mich nicht drauf verlassen das jeder guckt wo die Fahrspuren sind -> auch diese Markierungen sind eher Dekoration oder Empfehlungen, keine Vorgaben.
Danach erstmal Richtung Hafen um zu schauen wo es überhaupt hingeht - und irgendwie mal zu versuchen die Fahrweise zu verstehen. Einbahnstrasse? Gilt für Zweiräder nur bei Bedarf - vermute ich. Allerdings hab ich mich langsam dran gewöhnt - und wenns grad "passt" folge ich einfach nem Roller egal was die Schilder sagen. Sollte man in Deutschland sicher nicht so machen - hier scheints keinen zu stören und ich bekomme mehr "fragende" Blicke wenn ich irgendwo warte als wenn man das ganze mal etwas locker angeht.
Das Navi führt mich schon mal in den Hafen - gar nicht schlecht, nur das ich bisher nur eine Mail mit ner Buchungsbestätigung habe und dort erstmal nichts zu sehen ist. Also an die Seite, nochmal schauen und zum Glück hat Maps als Punkt "Tickets Office Patra-Bari". Also auch da erstmal hin. Wieder stell ich fest - früh dran sein lohnt sich - direkt davor geparkt, reingehen und... nun, positiv zu erwähnen ist das man hier richtig ist. Ein eher mässig freundlicher Mitarbeiter möchte eine Nummer von mir haben die wohl mit ner 7 beginnen soll. Mail durchschaut - da sind viele Nummern, keine mit ner 7 am Anfang. Dem die Mail gezeigt und scheinbar ist hier der Kunde dafür verantwortlich welche Infos man von deren Reederei bekommt. Mit einer Begeisterung die einer Wurzelbehandlung beim Zahnarzt gleich kommt nach meinem Ausweis gefragt worden, im Computer gesucht und mir die Kabinenkarte, Ticket und irgendwelchen Krams auf den Tresen geworfen. Was ich mit dem "Krams" soll - nur auf Nachfrage wird das notdürftig erklärt. Möglicherweise hätte ich dem erklären müssen das ich leider nicht bei dessen Reederei arbeite und daher nichts dafür kann welche Nummern die mir schicken - aber ich hab mal lieber drauf verzichtet und mir meinen Teil nur gedacht. Da es bis zur Fähre noch einige Stunden sind - nen schönen Platz gesucht um noch ganz in Ruhe etwas zu entspannen:
Geht auch schlimmer. Gegen 3 dann in den Hafen und dort im Fasoli noch in Ruhe was essen - wenn die Mitarbeiter im Ticket-Office schon so freundlich sind, die Bewertungen der Fähre überschaubar - wer weiss was mich an Bord erwartet...
Das Boarding läuft dann doch erheblich besser und schneller als erwartet. Rauf auf die Fähre, direkt nen klares Zeichen das man noch nen Deck höher mitm Mopped soll und die Kiste abstellen. Ein Mitarbeiter kommt mit nem Band um das Mopped zu sichern - wobei es mir nicht ganz klar ist was das sichern soll. Einmal nen bisserl am Lenker gebunden und fertig. Ich würde behaupten das nen Mopped mit eingelegten Gang (oder ner Handbremse) genauso gut steht und bei grösseren Wellen wird das Band weder nach vorne noch nach Hinten irgendwas stoppen... aber ok, sollen die halt das Mopped anbinden :). Rauf auf die Fähre und direkt innerlich gelobt doch die Kabine statt der Deck-Passage für 16h genommen zu haben:
Ich glaube 16h in diesem "Flugzeugsitzen" wäre jetzt nicht sooo mein Traum gewesen. Aber auch hier gilt: Die Bewertungen der Fähre kann ich nicht wirklich nachvollziehen - es war natürlich kein 5* Schiff aber das ist bei dem Preis auch gar nicht zu erwarten gewesen. Aber es war auch nicht so das es irgendwie schmutzig oder die Crew unfreundlich gewesen wäre.
Und wenigstens gibts nen Kaffee - ich mag langsam die kleine Maschine :).
Irgendwann um 1 dann noch ne durchsage auf den Korridoren (und wieder bin ich froh nicht im Flugzeugsessel zu sitzen da ich es nur am Rande höre), scheinbar hat die Fähre noch irgendwo angelegt und es sind noch Leute an Bord gekommen, daher noch ne Sicherheits-Durchsage... In der Kabine hört man kaum was, dreht sich um und schläft einfach bequem weiter.
Tag 10 - Italien
Naja, die Fähre ist halt südländisch Pünktlich - also erstmal ca. ne Stunde zu spät. Das gibt die Gelegenheit für nen Kaffee und nen kleinen Gang an Deck
Die Idee war ja das man von der Fähre runterfährt, sich dann was zum Frühstücken sucht und es dann ruhig angehen lässt. Idee gut, Realisierung eher nicht so. Erstmal raus aus Bari - und dann ging es die SS16 lang. Irgendwie kein Supermarkt mal direkt an der Strasse bzw. so spät erkannt das es zum Abbiegen nicht gereicht hätte ohne zu riskieren auf der Motorhaube eines italienischen Autofahrers zu laden. Nur ab und an gehts mal von der Strasse weg - leider oft über Strassen bei denen ich nicht sicher bin ob das noch Schlaglöcher waren oder ob Anwohner da versuchen nen privaten Swimming-Pool zu bauen. Mehrfach schlägt der Stossdämpfer der Goldwing auf den Nebenstrassen (oder "SP" - ich glaub das sollen nicht mal nebenstrassen sein) komplett durch wenn man bei 30-50 eines dieser "Schlaglöcher" übersieht. Bei einigen Pfützen halte ich schon Ausschau nach Anglern und überlege wo wohl der "Jet-Ski"-Modus am Mopped ist.
Zur allgemeinen Verbesserung der Laune trägt bei das der erste Camping-Platz natürlich geschlossen ist, der zweite wohl laut den Besuchern ein "Bauernhof" ist der eben auch Campen erlaubt. Ok, Platz 3.. und wieder geschlossen. Ein letzter Versuch bevor es auf die Backup-Lösung "Hotel" geht - und juchu, der ist offen, es wird deutsch gesprochen UND es gibt nen Restaurant. Surabaja-Camping ist somit das Ziel des Tages. Direkt am Meer gelegen, Preislich völlig OK - läuft
Zelt aufbauen und erstmal was futtern. Dabei den Plan für den nächsten Tag gemacht - leider dabei immer von Maps die Warnung bekommen das die Strecke möglicherweise Blockiert ist - "Überschwemmung". Bei näheren Infos dann gelesen das es da die letzten Tage im Norden Italiens schwere Unwetter inkl. Überflutungen usw. gegeben hat - genau in dem Gebiet in dem ich etwa am nächsten Abend ankommen würde. Nach ein wenig Überlegung ob man von der Ostseite auf die Westseite von Italien wechselt zu dem Entschluss gekommen am nächsten Tag noch 1-2h Landstrasse und dann die letzten 800 KM Autobahn.
Somit endet die Tour hier - denn ausser 2 Tankstopps ist natürlich auf der Autobahn eher wenig los. Die führt auch dicht am Wasser vorbei so das man den ein- oder anderen Blick noch werfen kann. Aber Tempomat auf 100-120, Mopped laufen lassen und "Zeit absitzen", mehr ist Autobahn nunmal nicht. Insgesamt hatte die Tour rund 5000 KM und selbst die gingen auf der Goldwing ohne grössere Probleme beim Sitzen - allein das ist schon ein positiver Punkt für das Mopped. Mal gucken wo es als nächstes hingeht... :)